Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei Mäuse- und Rattengift um sogenannte Rodentizide, also um chemische Substanzen, die zur Bekämpfung von Nagetieren eingesetzt werden. Im Volksmund wird der meist von Rattengift gesprochen. Obwohl der Begriff geläufig ist, haben die meisten Menschen noch nie damit zu tun gehabt und fragen sich deshalb: „Wie sieht Rattengift aus?“ oder „Wie schnell wirkt Rattengift?“. Nun, in erster Linie ist Rattengift in fester Form zu finden. Getarnt als Fraß-Köder, also beispielsweise als Tabletten oder Linsen, Überzug von Getreide oder Pasten, enthält wirksames Rattengift verschiedene Substanzen.
Ganze 95 Prozent der auf dem Markt erhältlichen Rodentizide enthalten dabei einen Rattengift-Wirkstoff, der die Blutgerinnung hemmt. Diese sogenannten Antikoagulantien (zum Beispiel Vitamin-K-Antivitamine), führen zu einem enormen K-Vitaminmangel. Aufgrund dessen kommt es zu einer verminderten Blutgerinnung, was wiederum zu inneren Blutungen und letztendlich zum (manchmal qualvollen, tagelang andauernden) Tod führt. Die Rattengift-Wirkungsdauer ist jedoch von Präparat zu Präparat verschieden. Nehmen die Ratten festes oder flüssiges Rattengift oral auf, also durch eine Rattengift-Köderbox oder Ähnliches, dauert es einige Stunden, bis es wirkt. Das heutige Rattengift wirkt erst nach 48 Stunden bis sieben Tagen. Das liegt vor allem daran, dass Ratten äußerst intelligente Tiere sind und das Gift eventuell nicht mehr fressen, sobald eine Ratte daran verendet ist. Tritt die Wirkung sofort ein, sind die Köder also nutzlos, denn in dem Fall können die Tiere eine Köderscheu entwickeln. Bei der Nutzung solcher extremen Mittel ist Vorsicht geboten, denn während Rodentizide bei bloßer Berührung schon leichte Reizungen verursachen können, ist die Einnahme von Rattengift äußerst gefährlich. Im schlimmsten Fall kann die Einnahme mancher Rattengifte zu inneren Blutungen, Organversagen, Lähmung, Koma und Tod führen.